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Die Finanzierung von Rechtsstreitigkeiten in England

England ist eine der Pioniergerichtsbarkeiten bei der Entwicklung und Festigung der Finanzierung von Rechtsstreitigkeiten durch Dritte. Ihr Rechtssystem, basierend auf dem Common Law, und ihre Position als globales Zentrum für die Beilegung von Streitigkeiten haben ein besonders günstiges Umfeld für die Prozessfinanzierung geschaffen. Heute führt London nicht nur den europäischen Markt an, sondern ist auch weltweit eine Referenz in dieser Branche, die internationale Mittel, spezialisierte Kanzleien und Kläger aus der ganzen Welt anzieht, die Zugang zur Justiz ohne eigenen Kapitaleinsatz suchen.

Eine Geschichte von Führung und regulierter Evolution

Die Entwicklung der Drittmittelfinanzierung in England begann sich in den 2000er Jahren zu festigen, aber ihre Geschichte reicht bis zu einer älteren doktrinären Entwicklung zurück. Jahrhundertelang verbot das Common Law externe Finanzierungsvereinbarungen unter den Grundsätzen von Wartung und Champerty, die darauf abzielten, die Einmischung Dritter in fremde Rechtsstreitigkeiten zu verhindern. Die zunehmende Komplexität moderner Rechtsstreitigkeiten und die Notwendigkeit, den Zugang zur Justiz zu fördern, führten jedoch zu einer flexibleren Auslegung dieser Doktrinen. Durch wegweisende Gerichtsentscheidungen und gesetzliche Änderungen wurde die Drittmittelfinanzierung allmählich entkriminalisiert und als rechtmäßige Praxis anerkannt, vorausgesetzt, dass bestimmte ethische und transparente Standards eingehalten werden. Im Jahr 2011 wurde die Association of Litigation Funders (ALF) gegründet, ein selbstregulierender Verband, der die führenden Fonds im Vereinigten Königreich zusammenführt und freiwillige Verhaltensrichtlinien festlegt, um die Kläger zu schützen und Interessenkonflikte zu vermeiden.

Rechtlicher Rahmen: robust, flexibel und mit klaren ethischen Standards

Im Gegensatz zu den Rechtsordnungen des Kontinentalrechts hat England ein normatives Rahmenwerk auf der Grundlage von Gerichtspräzedenzfällen und Selbstregulierung des Sektors entwickelt. Obwohl es kein spezifisches Gesetz gibt, das die Drittfinanzierung regelt, erkennt das englische Recht ausdrücklich die Gültigkeit dieser Vereinbarungen an, sofern sie nicht das öffentliche Interesse oder die Rechte des Finanzierten verletzen. Finanzierungsverträge werden in der Regel mit Klauseln strukturiert, die Vertraulichkeit gewährleisten, die Beteiligung des Fonds an Entscheidungen begrenzen und Erfolgs- und Verlustereignisse regeln. Die ALF legt ihren Mitgliedern Mindestkapitalanforderungen, Unabhängigkeit gegenüber der Prozessführungskontrolle und Mechanismen zur Streitbeilegung auf. Dies bietet sowohl dem Finanzierten als auch dem Investor Rechtssicherheit in einem Markt, der die strikte Einhaltung vertraglicher Verpflichtungen schätzt.

Schiedsgerichtsbarkeit: London als globales Epizentrum

London ist eines der wichtigsten Zentren für internationale Schiedsgerichtsbarkeit der Welt. Institutionen wie das London Court of International Arbitration (LCIA) und die International Chamber of Commerce (ICC) - mit operativem Sitz in der Stadt - machen England zu einer bevorzugten Gerichtsbarkeit für die Beilegung internationaler Handelsstreitigkeiten. Die private und kostspielige Natur der Schiedsgerichtsbarkeit macht Third-Party-Finanzierung in diesem Kontext besonders nützlich. Die LCIA erlaubt ausdrücklich die Beteiligung externer Finanzierer und verlangt die Offenlegung ihrer Existenz, um Interessenkonflikte zu vermeiden. Darüber hinaus haben englische Gerichte die Legitimität der Finanzierung in Schiedsverfahren unterstützt und ihre Rolle bei der Förderung des Zugangs zu alternativen Justizmechanismen anerkannt.

Gerichtliche Streitigkeiten: Monetarisierung und Abdeckung bei komplexen Verfahren

Im juristischen Bereich ist das englische System für seinen Formalismus, seine Beweisstrenge und die damit verbundenen hohen Kosten bekannt. Obwohl dies einen hohen Verfahrensstandard gewährleistet, kann es auch eine Hürde für viele Kläger darstellen. Gerichtsverfahren können sich über Jahre hinziehen und erhebliche Rechtskosten verursachen, insbesondere wenn die Beteiligung von Experten, umfangreiche Entdeckungen oder mehrere Ressourcen erforderlich sind. In diesem Zusammenhang deckt die Drittmittelfinanzierung nicht nur die Rechtskosten, sondern ermöglicht auch die teilweise Monetarisierung des Rechtsstreits, indem sie eine zukünftige Erwartung in sofortige Liquidität umwandelt. Dies ist besonders wertvoll für Unternehmen, die den Cashflow aufrechterhalten müssen, während der Rechtsstreit läuft, oder für Einzelpersonen mit anerkannten Rechten, aber ohne finanzielle Mittel, um bis zum Ende zu prozessieren. Darüber hinaus ist es in England üblich, dass die unterlegene Partei die Rechtskosten des Siegers trägt. Aus diesem Grund bieten viele Fonds auch eine After-the-Event-Versicherung (ATE) an, eine Versicherung, die den Kläger im Falle einer Niederlage abdeckt. Dies macht die Prozessfinanzierung zu einer umfassenden Lösung, um zu prozessieren, ohne das Vermögen des Finanzierten zu gefährden.

Fazit: Ein führendes und expandierendes Ökosystem

England ist der reifste und anspruchsvollste Markt für Prozessfinanzierung in Europa. Sein verlässliches Rechtssystem, seine Vertragscompliance-Kultur und seine zentrale Rolle in der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit und Prozessführung machen es zu einem fruchtbaren Boden für die Ausweitung innovativer Modelle wie dem von Loopa vorgeschlagenen. In diesem Ökosystem bringt Loopa Technologie, Agilität und einen globalen Blick ein, um fundierte Ansprüche mit finanzieller Unterstützung zu stärken. Ob in komplexen Schiedsverfahren oder langwierigen Rechtsstreitigkeiten, die Drittmittelfinanzierung ist ein wesentliches Instrument, um rechtliche Unsicherheit in konkrete Chancen zu verwandeln. In einer Welt, in der der Zugang zur Justiz nicht von der Größe der Brieftasche abhängen sollte, zeigt England, dass die Prozessfinanzierung gekommen ist, um zu bleiben - und zu führen.

Unser englisches Team
Comercial
Fernando Folgueiro